Digitales Publizieren und die Qualitätsfrage

Wege für Open Access in den Geisteswissenschaften

Zweitägige Veranstaltung mit Vorträgen und Workshops
Wann: 30. März 2022, 10-18 Uhr, und 31. März 2022, 10-17 Uhr
Wo: Digital sowie im Bibliothekssaal der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen, Standort Essen
Zum Programm: Mittwoch, Donnerstag
#GeiWiPublizieren (externer Link) und #auroa22 (externer Link)


Universität Duisburg-Essen

Worum geht es?

Die zweitägige interdisziplinäre Veranstaltung befasst sich mit digitalem Publizieren in den Geisteswissenschaften. Thematische Schwerpunkte sind dabei Qualitätskriterien in geisteswissenschaftlichen Publikationen im Zusammenhang mit und als Folge von Open Access, digitales Publizieren und scholar-led publishing sowie aktuelle Probleme des wissenschaftlichen Publizierens wie Reputationsbildungsmechanismen, Peer Review und Datentracking.

Ein theoretischer Teil behandelt soziologische, wissenschaftstheoretische und -politische Fragen rund um Open Access in den Geisteswissenschaften. Die unterschiedlichen disziplinären Perspektiven der Geisteswissenschafter:innen werden durch gemeinsame Probleme und Interessen zusammengeführt. Die Konkretisierung auf Qualitätskriterien und die aktuelle Publikationspraxis mündet im kontrovers diskutierten Thema Peer Review.

Im praktischen Teil ist das Ziel die gemeinsame Erarbeitung von Positionspapieren zu Problempunkten und aufgabenzentrierten Anforderungen an die geisteswissenschaftliche Qualitätssicherung (im Buchformat). Aktuelle Beispiele für die Umsetzung akademisch wie bibliothekarisch organisierten Publizierens werden präsentiert und diskutiert.

Im dritten Teil stehen weitere aktuelle Probleme des wissenschaftlichen Publizierens im Mittelpunkt, etwa Datentracking.

Die Teilveranstaltungen des Workshops werden gefördert und organisiert durch den Profilschwerpunkt „Wandel der Gegenwartsgesellschaften(externer Link) der Universität Duisburg-Essen, das BMBF-Verbundprojekt AuROA sowie von der Arbeitsgruppe Digitales Publizieren der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd) (externer Link).

Tag 1 – Mittwoch, 30. März 2022

Am ersten Tag wird in Workshops die Bedeutung von Open Access für die Geisteswissenschaften diskutiert sowie damit einhergehende mittel- und langfristige Folgen für die Wissenschaftskommunikation. Thematisiert werden dabei Begriffsänderungen durch das digitale Publizieren und das Verhältnis zwischen Publikation, Qualität und Reputation.

Schwerpunkte weiterer Workshop-Diskussionen sind das Thema Qualitätssicherung und Peer-Review-Verfahren: Wie wirkt sich Open Access auf das umstrittene Qualitätsmerkmal Peer Review aus? Wissenschaftliche Qualitätssicherung wird als mehrdimensionale Aufgabe in Bestandteile und die je nach Disziplin unterschiedlichen Anforderungen zerlegt. Beispiele aus der Praxis akademischen Publizierens und offene Review-Praktiken dienen als Grundlage für die Entwicklung gemeinsamer Qualitätskriterien.

10.00 – 12.00

Einführung und Diskussion
Open Access und die Geisteswissenschaften: Implikationen und Folgen für die Wissenschaftskommunikation
Nicole Walger (Leiterin UB Duisburg-Essen)
Yuliya Fadeeva (Universität Duisburg-Essen, AuROA)

Keynote „Reputationsbildung über Open Access-Publizieren? Kritische Perspektiven aus Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsforschung und Wissenschaftsethik.“
Gerhard Fröhlich (IIK der JKU Linz, ÖGDI) zu Reputationsbildung und Open Access
Keynote mit Unterstützung der ÖGDI

12.00 – 13.00

Mittagspause

13.00 – 15.00

Workshop I
Begriffliche Veränderungen: Interrelation und Entwicklung zwischen Publikation, Qualität und Reputation. Ziel des Workshops ist es, bei den Themen vom Benennen von Problemen zu konkreten Änderungswünschen zu kommen.

Moderiert von Yuliya Fadeeva (Universität Duisburg-Essen, AuROA) und Matthias Laugwitz (IST-Hochschule für Management, AuROA)

15.00 – 15.15

Kaffeepause

15.15 – 17.45

Workshop II
In diesem Workshop wird die Qualitätssicherung durch Peer Review thematisiert. Was ist das Ziel der unterschiedlichen Review-Formen – Verbesserung von Arbeiten oder Gatekeeping? Bietet Open Peer Review eine qualitative Verbesserung dieser Form der Begutachtung? Ziel ist es, konkrete Aufgaben der Qualitätssicherung zu identifizieren und den Anforderungen der Publikationsformen und Disziplinen zuzuordnen. Neben verschiedenen Materialien dienen Impulsvorträge zu existierenden Modellen der akademischen Qualitätssicherung als Arbeitsgrundlage.

Mit Impulsvorträgen zu:
Open Peer Review von Nils Reiter (Universität zu Köln, DHd), Timo Steyer (UB Braunschweig, DHd) und Walter Scholger (Universität Graz)
Scholar-led PLUS von Marcel Wrzesinski (HIIG)
SLLD von Miriam Morek (Universität Duisburg-Essen)

Moderiert von Dorothee Graf (Universität Duisburg-Essen)

Tag 2 – Donnerstag, 31. März 2022

Der zweite Tag beginnt mit einer Keynote zum Thema Datentracking mit anschließender Diskussion unter den Teilnehmer:innen zu den Themen Publikationszwang, Reputationsmechanismen, Kommerzialisierung und Big Data.

In einem Workshop sollen unter Einbezug weiterer Publikationsmöglichkeiten wie scholar-led und library-led publishing gemeinsame Nenner der geisteswissenschaftlichen Qualitätssicherung gefunden und formuliert werden.

Den Abschluss der zweitägigen Veranstaltung stellt das Panel „Druckst du noch? Visionen und Bastionen des (digitalen) Publizierens in den Geisteswissenschaften“ der AG Digitales Publizieren dar. Hier diskutieren Mitglieder der Arbeitsgruppe mit Wissenschaftler:innen, Verlagen und Bibliotheken aktuelle und praktische Fragen des digitalen Publizierens im Kontext der digitalen Geisteswissenschaften.

10.00 – 12.00

Keynote „Vom Maxwell’schen Modell zum Science Tracking. Entwicklungen des wissenschaftlichen Publizierens und seine Folgen“ mit anschließender Diskussion
Gerhard Lauer (JGU Mainz, Digital Humanities Basel) zu Folgen des Publikationszwangs, Reputationsmechanismen, Kommerzialisierung und Big Data

Moderiert von Matthias Laugwitz (IST-Hochschule für Management, AuROA)

12.00 – 13.00

Mittagspause

13.00 – 15.00

Workshop III
Ziel dieses Workshops ist die Entwicklung einer Liste von Mindestqualitätskriterien, die als gemeinsamer Nenner geisteswissenschaftlicher Arbeiten gefordert werden können. Als Diskussionsgrundlage werden Beispiele für besondere konzeptionelle Ansätze der Qualitätssicherung vorgestellt.

Mit Impulsvorträgen zu:
AMAD & Mittelalterblog von Björn Gebert (ULB Münster) und Karoline Döring (LMU München)
Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften (ZfdG) von Martin Wiegand (Forschungsverbund MWW)

Moderiert von Thomas Ernst (University of Antwerp)

15.00 – 15.15

Kaffeepause

15.15 – 17.00

Panel „Druckst du noch? Visionen und Bastionen des (digitalen) Publizierens in den Geisteswissenschaften“
Constanze Baum (HU Berlin)
Sandy Lunau (WBG Media)
Karin Werner (transcript Verlag)
Thomas Ernst (University of Antwerp)
Ulrike Wuttke (FH Potsdam)

Das digitale Publizieren in den Geisteswissenschaften hat sich mittlerweile zu einem etablierten und breit genutzten Bestandteil der Wissenschaftskommunikation entwickelt. Dabei bilden sich zunehmend Standards heraus, die sich von der konventionellen Printkultur unterscheiden und das Profil des digitalen Publizierens schärfen. Doch längst sind nicht alle Fragen zum digitalen Publizieren geklärt und es existieren nach wie vor Vorbehalte und experimentelle Ansätze, aber auch unterschiedliche Ansprüche, Erwartungen und Perspektiven auf den Stellenwert des digitalen Publizierens. In einer Paneldiskussion mit Vertreter:innen aus der Wissenschaft, dem Verlagswesen und Bibliotheken werden diese unterschiedlichen Sichtweisen thematisiert, um Schnittmengen aber auch Widersprüche aufzudecken und gemeinsam mit dem Plenum über den aktuellen Stand und die Zukunft des digitalen Publizierens zu diskutieren.

Organisiert und moderiert von der DHd AG Digitales Publizieren:
Jan Horstmann (ULB Münster)
Melanie Seltmann (ULB Darmstadt)
Thomas Stäcker (ULB Darmstadt)
Timo Steyer (UB Braunschweig)

Anmeldung

Die Veranstaltung liegt in der Vergangenheit, eine Teilnahme ist nicht mehr möglich. Wir bereiten derzeit die Ergebnisse der Veranstaltung auf.

Vielen Dank an alle Beteiligten vor Ort und digital.