Open Access

Open Access bezeichnet den kosten- und schrankenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Informationen.

Warum Open Access?
Wie ist der aktuelle Stand?
Wen betrifft das?



Warum Open Access?

Der wichtigste Vorteil von Open Access steckt bereits in der eigenen Definition: Wissenschaftliche Literatur und andere Publikationsformen für wissenschaftliche Erkenntnisse sind frei lizenziert, direkt und kostenfrei zugänglich, wenn sie „Open Access“ publiziert sind. Sie sind damit frei nachnutzbar, nicht nur für Wissenschaftler:innen, sondern auch für Studierende, Anwender:innen und alle Personen, die Interesse an den Erkenntnissen von Forschenden haben. Autor:innen profitieren bei Open-Access-Publikationen zudem von erhöhter Sichtbarkeit und Zitierfähigkeit, besserer Auffindbarkeit ihrer Publikationen durch Suchmaschinen und einer langfristigen Verfügbarkeit der Dokumente.

Zu den größten Schwierigkeiten bei Open Access gehört die Frage nach der Verteilung der Kosten für die vielfältigen Dienstleistungen rund um eine qualitätsgesicherte wissenschaftliche Publikation. Hinzu kommen teilweise noch fehlendes Know-How sowie rechtliche Unsicherheiten.

Eng verwoben mit der Transformation der Wissenschaft hin zu mehr Open Access ist eine weitere Problematik: Immer größere Teile des wissenschaftlichen Publikationssystems werden von wenigen internationalen Konzernen kontrolliert. Die Folge sind steigende Kosten für wissenschaftliche Publikationen sowie Abhängigkeiten und Intransparenzen, die sich nicht mit den Idealen einer freien, offenen und unabhängigen Wissenschaft vereinbaren lassen. Dies gilt – zusätzlich zu datenschutzrechtlichen Bedenken – auch für das stärker werdende Tracking wissenschaftlicher Tätigkeiten durch diese Konzerne.

Die Entwicklung von einzelnen Wissenschaftsverlagen hin zu Großkonzernen mit einem Fokus auf Daten und Datentracking stellte Gerhard Lauer (JGU Mainz) bei der Veranstaltung „Digitales Publizieren und die Qualitätsfrage – Wege für Open Access in den Geisteswissenschaften“ am 31.03.2022 in Essen vor. Die Keynote „Vom Maxwell’schen Modell zum Science Tracking. Entwicklungen des wissenschaftlichen Publizierens und seine Folgen“ können Sie sich hier ansehen. Die Diskussion aus der Veranstaltung finden Sie direkt darunter als Miro-Board. Diskutiert wurden hier Handlungsmöglichkeiten, Big Data in der Wissenschaft, Leistungsmetriken sowie Positivbeispiele bei scholar-led Initiativen und fair arbeitenden Wissenschaftsverlagen. Hinterlassen Sie uns dort gerne auch Ihre Gedanken als Kommentar.

Vortragsvideo:

Diskussionsboard:

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Wie ist der aktuelle Stand?

In den Geistes- und Sozialwissenschaften spielen Monografien und Sammelwerke eine zentrale Rolle. Open-Access-Publikationen sind bei diesen bisher weniger verbreitet als im Zeitschriftenbereich.

Eine schnelle Verbreitung von Open Access durch einheitliche Lösungen ist dabei aus verschiedenen Gründen nicht zielführend: Hierzu gehören etwa unterschiedliche Wissenskulturen in fach- und sprachspezifischen Communities und das spezialisierte Publikationswesen der deutschsprachigen Geistes- und Sozialwissenschaften. Hinzu kommen Unsicherheiten bezüglich rechtlicher und finanzieller Aspekte sowie offene Fragen, die sich aus einer vollständigen Digitalisierung der Wissenschaft ergeben.

Aus dem Wissenschaftsbetrieb und aus Verlagen heraus entstehen dabei Initiativen, die sich an den Bedürfnissen der Autor:innen, der wissenschaftlichen Inhalte und dem Ideal der freien Zugänglichkeit von Wissen ausrichten.

Einen Überblick über den aktuellen Stand zu Open Access in Deutschland, zusammen mit einer Vielzahl an weiteren Informationen und auch einem Open-Access-Helpdesk, bietet das Open-Access-Network .

Wissenschaftliche Literatur zu Open-Access-Themen sind beispielsweise beispielsweise in der Literatursammlung des Vorgänger-Projekts OGeSoMo (externer Link) (xlsx, 28kb) zu finden, oder in der Zotero-Datenbank des Open-Access-Büro-Berlin .

Zum Ablauf einer Open-Access-Publikation (Englisch) bietet das OA-Books-Toolkit des Projekts OAPEN einen guten Überblick und viele Hilfestellungen.

Wen betrifft das?

Im Rahmen der Open-Access-Transformation verschieben sich und verschwimmen bisherige Rollen, neue Akteur:innen kommen hinzu. Die im Projekt entstehenden Musterverträge für Open-Access-Publikationen funktionieren daher nur mit einem guten Überblick über die Bedürfnisse und Perspektiven aller Beteiligten. Daher wird der Analyse dieser Perspektiven ein eigener Abschnitt im Projekt AuROA gewidmet:


Universität Duisburg-Essen
IST-Hochschule für Management
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung